Auf die heutige knapp 600 km lange Strecke von Woronesch nach Wolgograd gingen wir mit einer ziemlichen Spannung und einem mulmigen Gefühl. Wir wussten von einer ominösen Polizeikontrolle etwa 30 km vor Wolgograd, bei der unser Chef Christian bereits vor zwei Jahren auch schon opulente Beträge und sehr viel Zeit verloren hatte.

Rast beim dreiköpfigen Drachen

Gemeinsam mit den Jungs (Daniel und Mateo) checkten wir noch mal gründlich sämtliche Unterlagen, ob ja auch alles eingetragen und sich keine Zahlen- oder Buchstabendreher eingeschlichen haben. Die Fahrt selbst war recht entspannt und mit einem recht rustikalen Mittagessen in einem kleinen Waldrestaurant, welches an die russischen Variante unserer Nibelungensage erinnerte, unterbrochen.

Kilometer um Kilometer und Überholmanöver um Überholmanöver näherten wir uns Wolgograd mit gemischten Gefühlen. Zum einen freuten wir uns auf eine Doppelübernachtung in Wolgograd und zum anderen stand noch diese berühmtberüchtigte Polizeikontrolle an. Daniel war mit Team Hamburg bereits eine Stunde mir voraus und ich war schonmal erleichtert, als uns die Nachricht ereilte, dass er ohne Schwierigkeiten die Kontrolle passiert hatte. Das ließ ja zumindest hoffen. Eine Stunde blieb noch für Überlegungen, was man eventuell noch berücksichtigen müsste oder wieviel Bier wir dieses mal los werden.

Und dann tauchte sie auf, überdacht über 6 Fahrbahnspuren und ich sah die Uniformierten schon vom weiten. Der Beschilderung streng die Geschwindigkeit angepasst näherte ich mich der Station und sah auch schon einen Beamten mit seiner Kelle, der sich in Richtung meiner Fahrspur in Bereitschaft versetzte. Alles klar, ich bin mal wieder dran. Doch irgendwie hat dieser Beamte vergessen, mir zu signalisieren, dass ich anhalten sollte und ich glitt ganz gemächlich an ihm vorbei. “War es das?” fragte ich laut und Rainer hinter mir antwortete fast fassungslos: “Ja”. Ein riesen Applaus tobte durch den Bus und Erleichterung tat sich nicht nur bei mir auf. Eigentlich hatten wir ja nichts zu befürchten und hatten ja alles geprüft. Aber man weiß ja, wenn sie was finden wollen, finden sie auch was.

alle sind erleichtert

Völlig losgelöst flogen wir in die Millionenstadt Wolgograd ein, erreichten unser Hotel und konnten den Tag etwas feierlicher ausklingen lassen. Es wurde ein recht langer Abend, der so gar noch in den Geburtstag von Yoko, einer Reiseteilnehmerin im Team Hamburg und zufällig eine mit mir gemeinsame Freundin von Claudia, einer Reiseteilnehmerin aus 2017 und 2018 ist, reichte.