Daniel kommt mich abholen

Ich habe heute und morgen frei und kann entspannt die Wüste und Einreise nach Usbekistan genießen. Unsere Abfahrt kann ich kaum erwarten, denn das Hotel, indem ich untergebracht war, entpuppte sich mit seinen zwei Sternen schon als sehr gehoben im anspruchslosen Sinne. Kurz nach 8 Uhr fuhr Daniel auch schon vor und hatte bereits die übrigen Gäste aus den anderen Hotels eingefangen. Zielstrebig ging es in Richtung Grenze mit immer schlechter werdenden Straßen. Gemessen an unseren Erfahrungen aus 2017 waren doch schon sehr weite Abschnitte erneuert und wir erreichten die Grenze zu Usbekistan bereits nach etwas weniger als zwei Stunden. In 2017 benötigten wir für den gleichen Abschnitt sagenhafte 4,5 Stunden.

An der Grenze erwartete uns eine enorme Schlange auf ihre Ausreise wartender LKWs, an der wir uns brav hinten einreihten. Schnell wurde klar, dass, wenn unsere usbekischen Guids Anton, Alex und Anatoli nichts reguliert bekommen, wir hier vielleicht zwei bis drei Tage auf unsere Ausreise warten würden. Nach nur wenigen Minuten wurden wir bereits an der Kolonne vorbei gelotst und erhielten einen Warteplatz in erster Reihe. Wahrscheinlich etwas zum Verdruss der wartenden Trucker. Die Ausreise aus Kasachstan und die Einreise in Usbekistan verlief im bereits gewohnten Ablauf und nach etwas 3,5 Stunden kamen wir in den Genuss usbekischer Straßen. Eigentlich nur etwa 150 km bis zu unserem Quartier in einem sogenannten Teehaus, wohl aber eher ein Truckstop in der Nähe von Jazliq, forderte die Strecke gute vier Stunden Fahrzeit. Geschickt und behutsam manövrierte Daniel unser Traumschiff um und durch die gewaltigen Strassenschäden. Dürstend nach gut gekühlten Bier und gerade dunkel geworden erreichten wir endlich unser Quartier, wo man lediglich zum schlafen in das Gebäude geht. Alles andere spielt sich im freien ab. So konnten wir unsere Busse direkt an den für uns hergerichteten Tafeln abstellen. Ein kulturelles Programm versetzte uns gleich in usbekisches Entertainment, was mit großem Interesse vom usbekischen Fernsehen inklusive Interview unter anderem mit mir reportiert wurde. Ziel ist es, den Tourismus in Usbekistan etwas mehr anzuschieben und ein tatsächlich vorhandenes Interesse zu dokumentieren.

Nach noch ein paar rhythmischen Hüftbewegungen und usbekischen Cognac verbringe ich diese Nacht im Hotel NEOPLAN.