Eigentlich hatte ich frei und mich auf den Tag gefreut und geplant, mit dem Ultralight-Flugzeug über die Sanddünen zu fliegen und die Oase mit dem Mondsichelsee aus der Vogelperspektive aufzunehmen. Jedoch kam es wieder einmal anders.
Pünktlich um 08:30 sind wir vom Hotel gestartet und zum Parkplatz an den Sanddünen gefahren. Auf diesem Parkplatz hatte es ein chinesischer Busfahrer eilig und versuchte rechts an unserem nach rechtsabbiegenden Bus sich vorbeizudrängen. Dabei kollidierte sein Heck mit unserem Bus und beschädigte die hintere Einstiegstür unseres Busses. Um Daniel in der Situation nicht allein zu lassen, warteten wir gemeinsam auf die Verkehrspolizei und die Vertreter beider Versicherungen. Wir haben in China eine eigene chinesische Versicherung für die Zeit unserer Durchreise. Das ganze ging anders als erwartet recht zügig, mir blieb aber nur noch Zeit, einen kurzen Blick auf die Sanddünen zu werfen. Unser Bus des Team Shanghai sind nun nicht mehr so perfekt aus, aber am Wichtigsten ist, dass es zu keinem Personenschäden kam und die Busse fahrtauglich und weiterhin sicher sind. Da Daniel nun mit unserem Kun, einer unserer chinesischen Führer, wegen der Formularitäten den Nachmittag auf der Polizeistation verbringt, bin ich als Fahrer eingesprungen und wir konnten mit dem Team zumindest unser Tagesprogramm ohne Zeitverlust fortsetzen.
Nachdem sich die Gruppe an und auf den Sanddünen ausgetobt hatte, fuhren wir in ein Restaurant, was man kennen muss, um es zu finden, zum Mittagessen. Das Essen mit Stäbchen ist nun inzwischen bei jeden in Fleisch und Blut übergegangen.
Anschließend ging es ein Stück weiter zu den Mogao-Grotten, die bereits 1987 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Auch für diese hatte ich keine Gelegenheit zu besichtigen, denn inzwischen gab es Störungen in unserer Türsteuerung, die es zu beheben galt. Auch das habe ich irgendwie hinbekommen und alles funktioniert wieder, so dass unserem besonderen Abend, den wir als Überraschung für die Reisegäste geplant haben, nichts im Weg stand.
Es ging noch einmal raus zu den Dünen zu einem zumindest meinen Erinnerungen nach entlegenen Ort. Die Anfahrt war schon etwas illegal, da es auch in China Naturschutzgebiete gibt, aber wir hatten einen kompetenten Fahrer in einem Begleitfahrzeug. Auf uns wartete ein schöner Grillabend direkt an den Sanddünen und ich wartete immer noch auf Daniel, der sich noch immer mit der Polizei herum ärgert. Mit einer 70-prozentigen Schuldbeteiligung für Daniel war dieser dann ziemlich knausrig und ist direkt ins Hotel gefahren. Verständlich bei der Frage, wie man Schuld haben kann, wenn ein anderer in ein stehendes Fahrzeug fährt.