Heute gilt es gute Kilometer zu machen. Aber nicht ohne Frühsport. Das heißt, ich habe chinesischen Frauen dabei zugesehen :-).
Dann hieß es auch rasch Koffer verladen und auf in Richtung Lanzhou. Die Fahrt führt am berühmten Gelben Fluss entlang. Die gelben Lehmböden am Oberlauf geben ihre Erde an den Fluss ab, der daher seinen Namen hat. Er ist der zweitgrößte Fluss in China. An einem alten Übergang über dem Fluss liegt Lanzhou, Hauptstadt der Provinz Gansu und ist eine lebhafte Millionenstadt. Spätestens seit dem 1. Jahrhundert vor Chr. war Lanzhou eine bedeutende Flussquerung der Handelskarawanen.

Leider ließ eine Fehlermeldung im Bus vom Team Hamburg, mit dem ich heute unterwegs bin, nicht lange auf sich warten und bemängelte die Abgasreinigung. Das kann ja nur mit den vorangegangenen Fehlern zusammen hängen. Für uns heißt das irgendwie den Bus weiterbringen und regelmäßig mit dem Laptop die Diagnosespeicher zurücksetzen, denn den nächsten möglichen Service können wir erst in Xi’an beanspruchen und das ist noch ein paar Tage hin. Und da bin ich mir auch nicht wirklich sicher, ob die helfen können. Immerhin gibt es in China auch schon AdBlue-Systeme in Bussen und LKWs aber derzeit noch auf dem Stand unserer EURO5-Norm. Aber wir setzen schon mal alle Hebel in Bereitschaft.

Den Abend lassen wir mit einigen Gästen in der Hotel-Bar in der 29.Etage gemütlich ausklingen, denn wir haben hier eine Doppelübernachtung.

Nach dem leckeren Frühstück starten wir unsere Erkundungen in Lanzhou. Auf dem Programm stehen das Geschichtsmuseum, Das Heimatmuseum, die weiße Pagode auf dem Berg oberhalb des historischen Lanzhou nahe der deutschen Brücke aus 1907 und ein entsprechendes Gruppenfoto mit Banner im Auftrag unserer Sponsoren.

Das Heimatmuseum bot heute ein besonderes Exemplar, einen deutschen Bus unterwegs auf der Neuen Seidenstraße. Hätte ich für jedes Foto einen Euro genommen, wäre die nächste Zeit gut abgesichert. Ein Herr war besonders begeistert und studierte meinen Bus außen wie innen und stellte viele Fragen. Dieser entpuppte sich als ortsansässiger Busunternehmer. Für mich die richtige Adresse nach diesen Reinigungssystemen, wie ich sie in Zhangye gesehen habe, zu fragen. Der Mann war sehr sehr nett und versprach bis 18 Uhr mir zwei Stück am Hotel vorbei zubringen, was dann auch punkt auf die Minute geschah. Nicht das erste mal, dass ich erfahren durfte, dass die Einhaltung von Versprechen für Chinesen Ehrensache ist.