Unsere Reise geht weiter durch Kasachstan, aber nicht bevor wir noch ein paar Eindrücke von Atyrau bekommen haben. Immerhin ist diese am Ural und nur 45 km vom Nordufer des Kaspischen Meeres entfernte Stadt mit seinen etwa 150.000 Einwohnern das größte Zentrum der Erdgas— und Erdölindustrie Kasachstan.
Da eine relativ späte Abfahrt angedacht war, nutzten wir drei Fahrer die Gelegenheit, die Busse wieder etwas aufzuhübschen. Mit 160 Liter und in Kanister herangetragenen Wasser schafften wir es, die Staubschicht des letzten Tages weitgehendst abzuspülen und die Bussen wieder in einen fototauglichen Zustand zu versetzen.
Am Vormittag war dann unsere erste Station das Heimatmuseum von Atyrau bevor es zum obligatorischen Spaziergang über die Asien-Europa-Brücke noch einmal zurück nach Europa ging.

Nach einem Besuch im Heimatmuseum, dem obligatorischen Spaziergang über die Asien-Europa-Brücke, einem vorerst letzten Mittagessen in einem Restaurant und einem kurzen Abstecher an einer orthodoxen Kirche ging es auf die nur etwa 230 km lange Fahrt nach Kul‘sary, einer Station, die man auch überspringen könnte. Auf der Fahrt auf ewig langen und geraden Strecken und mit einer sich wenig verändernden Steppenlandschaft sorgten die ersten Kamele und muslimischen Friedhöfe für etwas Ablenkung.
Kul‘sary mit seinen knapp 45000 Einwohnern bot außer einem permanenten Industrie-Charme und einem nichtssagenden Stadtzentrum weiterhin nur NICHTS. Unserer Reisegäste galt es auf vier verschiedene Hotels aufzuteilen. Da es morgen weiter nach Usbekistan und eine lange Strecke geht, tankten wir die Busse noch mal voll. Leider durfte Mateo beim Verlassen an der Tankstelle noch die Bekanntschaft mit der stets präsenten Ungeduld eines kasachischen PKW-Fahrer machen und gab ihm mit dem ausscherenden Heck einen Touch, der am PKW deutlichere Spuren hinterließ als am Bus selbst. Da nun erst die Polizei gerufen und eh diese alles aufgenommen hatte, habe ich nach der Verteilung des Team Shanghai das Team Hamburg an der besagten Tankstelle aufgesammelt und diese auf die für sie vorgesehenen Hotels verteilt. Das gemeinsame Abendessen fand nun aber zentral in einem der vier Hotels statt, und Mateo war immer noch mit Unterstützung von Anton am Ort des Geschehens. Also engagierte ich mich noch einmal doppelt und sammelte alle Reiseteilnehmer in ganz Kul‘sary ein und fuhr sie zum Essen.
Zum Glück konnten sich die Unfallbeteiligten auf gegenseitigen Verzicht jeglicher Ansprüche einigen, da dieses ein komplizierteres Verfahren eingeleitet hätte, was bis zu drei Tage dauern kann. So aber kamen die Jungs auch noch zum Essen und meine Verteilung der Gäste beschränkte sich nur noch auf eine Adresse.
Hallo Jens, ich lese voller Interesse Deinen Blog und reise in Gedanken mit Euch. Es ist schon ein echtes Abenteuer eas Ihr da so macht. Ich wünsche Euch noch ganz viele schöne Erlebnisse und wenige Dates mit der Polizei. Habt viel Spaß und: schön weiter berichten! Ich bin schon ganz gespannt!!!
Vera